Corona, Ukraine-Krieg, gestörte Lieferketten, Inflations-Sorgen, Zins-Ängste. Wie können Unternehmen trotz der damit verbundenen Unsicherheiten noch vernünftig planen?
Angesichts der aktuellen Herausforderungen dominiert in vielen Unternehmen reaktives Krisenmanagement. Mittel- und längerfristige Planungen erscheinen angesichts der gehäuften Unwägbarkeiten schwierig bis unmöglich und werden deshalb oft zurückgestellt. Das allerdings hat fatale Folgen. Zum einen verharren Unternehmen so im Reagieren anstatt wieder ins Agieren zu kommen. Sie blieben von der Krise Getriebene und nicht handelnde Akteure mit klarem Kompass. Zudem wird die allgemeine Unternehmensentwicklung ausgebremst, oftmals sogar völlig gestoppt.
Krisenbewältigung erfordert Planung
Ohne eine klare Vorstellung, welcher Zustand am Ende einer Krise erreicht sein soll, wird es unmöglich sein, eine Krise zu bewältigen. Bestenfalls kann man dann ihre Auswirkungen versuchen abzumildern. Eine klare Zielvorstellung ermöglicht es hingegen, darauf ausgerichtete Strategien zu erarbeiten und entlang dieser Strategien konkrete Maßnahmen zu planen. Nur so kann man sich Schritt für Schritt aus dem Krisenmodus herausarbeiten und in ein nach vorne gerichtetes Handeln kommen.
Wie aber soll man planen, wenn man angesichts all der gegenwärtigen Unsicherheiten nicht weiß, welche finanziellen, personellen und materiellen Ressourcen einem morgen noch zur Verfügung stehen?
Hope for the best, prepare for the worst
Sie wissen als Unternehmer nicht, was morgen passieren wird, aber Sie (sollten) wissen, wo Sie morgen hin wollen. Planen Sie also mit dem, was Ihnen heute zur Verfügung steht, das, was Sie morgen erreichen wollen. Planen Sie zugleich auch, was Sie übermorgen erreichen wollen, und leiten Sie daraus ab, was Sie dazu morgen brauchen werden und was Sie heute dafür tun müssen. Und schon haben Sie begonnen, zu agieren. Schritt für Schritt können Sie so Ihren Planungshorizont erweitern und auf bereits Erreichtes weiter aufbauen.
Aber was tun, wenn nun etwas passiert, das Ihre Planungen beeinträchtigt? Darauf müssen Sie natürlich reagieren, aber Sie haben nun einen klaren Kompass in welche Richtung Ihre Reaktion zielen muss: auf die Erfüllung Ihres Plans. Es ist wie bei einer Tour durch unbekanntes, schwieriges Gelände. Solange Sie ein klares Ziel vor Augen haben, werden Sie zwar trotzdem immer wieder von der direkten Route abweichen müssen, weil sich Ihnen Hindernisse in den Weg stellen. Aber sie laufen nicht mehr Gefahr, vollkommen in die Irre zu gehen, denn Sie wissen ja, wo ihr Ziel liegt. Um im Bild zu bleiben: ein Kompass, festes Schuhwerk, ein ordentliches Vesper und wetterfeste Kleidung schützen vor den meisten Unbilden auf einem solchen Weg. Übersetzt auf Ihr Unternehmen: verlieren Sie nie Ihre Ziele aus den Augen, bilden Sie Reserven, wo immer möglich und schützen Sie Ihr Unternehmen durch krisenfeste Strukturen und Prozesse so gut als sinnvoll möglich vor nachteiligen Einflüssen. Wie man dies tun kann, dazu finden Sie viele Anregungen in meinem Blog.